Foto: Helga Rader 2014

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IN MEMORIAM Oskar Negt

Schwerpunkt am Freitag, 16. August 2024 – 18 Uhr

Am 2. Februar 2024 verstarb der Sozialphilosoph Oskar Negt. Seine Grundthese „Keine Demokratie ohne Demokraten“ kann als Markenzeichen seines Wirkens bezeichnet werden. Welche zentralen Botschaften hat er in seinen Veröffentlichungen formuliert? Welche Anregungen können seine „Perspektiven und Wegweisungen für eine solidarische Gesellschaft“ heute bieten?

Oskar Negt, geboren 1934 in Königsberg, kam als Elfjähriger nach der Flucht in ein dänisches Flüchtlingslager. Er besuchte die Oberrealschule in Oldenburg, begann ein Jurastudium in Göttingen und wechselte dann nach Frankfurt am Main, wo er bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno Soziologie und Philosophie studierte. Von 1970 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002 hatte er den Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Hannover inne. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit wandte sich Negt immer wieder auch tagespolitischen Themen zu.

Oskar Negts beharrliches Schaffen spiegelt sich in einer zwanzigbändigen Werkausgabe im Steidl Verlag wider. Bereits in den 1960er Jahren widmete er sich intensiv der kritischen Arbeiterbildung. In seinem Buch „Der politische Mensch“ (2010) entwirft er Konturen eines solidarischen Gemeinwesens. Und in der autobiografischen Gedankenreise „Erfahrungsspuren“ appelliert er für die Gegenwart und Zukunft: „Wir dürfen nicht warten, bis das Gemeinwesen verrottet ist“.

Ein Studiogespräch mit zwei Wegbegleitern: Univ. Prof. Dr. Elke Gruber und Dr. Joachim Gruber – Erwachsenenbildung Universität Graz, die persönliche Begegnungen schildern, Negts zentrale Anliegen & Botschaften anhand ausgewählter Textstellen vorstellen und sein Lebenswerk interpretieren.

Weiterführende Informationen:

Ein Nachruf, in dem auch seine Frau Prof. Dr. Christine Morgenroth-Negt zu Wort kommt, ist unter diesem Link verfügbar: https://cba.media/661841